Margit Pflagner

Margit Pflagner 1914 – 2010

Kulturjournalistin, Schriftstellerin, Lyrikerin und Übersetzerin
Geboren 1914 in Bielitz, Schlesien ( heute Bielsko Biala, Polen)
Der Vater war Lehrer und stammte aus Lemberg (Galizien), heute L‘viv in der Ukraine. Nach dem ersten Weltkrieg wurde er 1921 als deutschsprachiger Lehrer an die Bürgerschule in Pinkafeld berufen, wo er Jahrzehnte lang unterrichtete. Ihre Mutter entstammte einer Beamtenfamilie in Bielitz.
Margit Pflagner ist ab ihrer Schulzeit in Pinkafeld aufgewachsen und studierte in Wien Germanistik und Romanistik.
Sie hat als freie Schriftstellerin, Kulturjournalistin und ORF-Mitarbeiterin viele Jahre lang im Burgenland gewirkt.
1976 erhielt sie für ihre Leistungen im Bereich der Literatur den Kulturpreis des Landes Burgenland.
1982 wurde ihr der Berufstitel Professor verliehen.
Margit Pflagner starb 2010 im 97.Lebensjahr und hat bis zuletzt noch literarisch gearbeitet.

Josef Matisovits

Josef Matisovits     1921 – 2020

Wurde schon anlässlich der 90-Jahre-Ausstellung porträtiert und erfreute sich damals noch bester Gesundheit und Schaffenskraft. Er lebte immer im Raum Güssing und war ein vielseitig interessierter und begabter Mann, der viel geschaffen hat, wirtschaftlich und auf Gemeindeebene. Josef Matisovits war auch künstlerisch tätig, so besuchte er noch mit 93 Jahren einen Fotokurs und stellte im KUZ Güssing seine Bilder aus.

Nach seiner Pensionierung im Jahre 1993 gründete er in St.Michael bei Güssing das Museum für Landtechnik, das 1995 feierlich eröffnet wurde. Siehe auch Multimedia-Schau.

 

Grenze

Vier Gräber aus zwei der Natur überlassenen Friedhöfen sollen an die Trennung zweier Weltmächte und an das „Niemandsland“ erinnern. Die Friedhofsgräber links im Sujet befinden sich hinter der Emmerichskirche ca. 100 m nach der österreichischen Staatsgrenze ganz im Süden des Landes, während sich die Gräber rechts in der Collage ca. 100 m vor der ungarischen Grenze ganz im nördlichen Teil unseres Bundeslands befinden. Letzterer, der sogenannte Saidafriedhof unweit von Halbturn, gibt Zeugnis über ein verschwundenes gleichnamiges Dorf, ursprünglich bewohnt von Landarbeitern. Beide Plätze sind auf Ihre Weise berührende, schöne und ruhige Orte, welche einen Ausflug lohnen und zum Verweilen einladen.

Menschen – Gedenken – Grenzen

Mit diesem Sujet sei auch auf prüfende Zeiten des Bundeslandes Burgenland in den 100 Jahren hingewiesen. Stumme Zeugnisse dieser Zeitspannen sind die unzähligen Gedenkstätten, Soldatenfriedhöfe, Gefangenenlager, Bunker und Mahnmale.
Mein besonderes Interesse galt jedoch den Menschen im Land, welche für so manchen Größenwahn ihr Leben lassen mussten, heute noch in ehemaligen Kriegsgefangenenlagern an ihre Kameraden gedenken, den vielen Burgenländerinnen, welche für den Wiederaufbau in der Besatzungszeit sorgten. Aber auch den Soldaten in den Bunkern von Bruckneudorf, welche im Falle eines Einmarsches der Truppen des Warschauer Pakts in den 1970er Jahren unser Land verteidigt und chancenlos ihr Leben gelassen hätten. Burgenländer*innen von damals, die „an ihre Grenzen kamen“.

Jüdisches

Für die Ausstellung „100 Jahre Burgenland – Eine Spurensuche“ war es mir ein besonderes Anliegen auch den Fokus auf die jüdische Kultur in unserem Bundesland zu legen. Hierbei entstand eine Unmenge an fotografischen Eindrücken von Orten, die berührten und beeindruckten.
Mit den Bildern aus den jüdischen Friedhöfen von Oberwart, Deutschkreutz und Eisenstadt sowie einer speziellen Perspektive aus der Unterbergstrasse vor dem Jüdischen Museum in der Landeshauptstadt sei stellvertretend an die vielen schönen und interessanten Plätze des jüdischen Lebens und der Kultur in unserem Bundesland erinnert. Meine Eindrücke wurden in klassischer Farb- sowie Infrarotfotografie umgesetzt.

Was ist für das Burgenland typisch?

Was ist für das Burgenland typisch? Eine mögliche Antwort ist sicher das gewählte Titelbild der Einladung und des Kataloges dieser Ausstellung. Wenn man sich jedoch von naturkundigen Experten durch dieses, unser Land führen lässt, erkennt man bald: es ist mehr … viel mehr.
Als Beispiel seien die Moorgebiete und Auenlandschaften im Süden bis hin zum Steppensee mit den Salzlacken sowie den Trockenwiesen im Norden genannt. Letztere verfügen über eine einzigartige Vegetation, welche eine nachhaltige Pflege meist benötigen. Durch eine geeignete Beweidung wird dem wieder Rechnung getragen. Diese Art der Wiederbelebung alter Traditionen bewahrt die Reste an typischer Fauna und Flora für die nächsten „100 Jahre“. Zur besonderen Hervorhebung der Vegetation mit surreal anmutender Bildwirkung kam ein ab 670 nm infrarotsensibler Sensor mit anschließender spezieller digitaler Ausarbeitung zum Einsatz.

Haydn – Stojka

Im Bild zu sehen: Joseph Haydn neben Harri Stojka. Sind diese zwei grandiosen Musikschaffenden ihres Faches in einem Bild ein Gegensatz?
Beide spannen jenen weiten Bogen an musikalischen Stilrichtungen von Klassik bis Jazzrock, welche uns im Burgenland bei den unzähligen Events und Konzerten zum Hörgenuss geboten werden. Beide gehören zu den weltweit geschätzten Musikern und Komponisten unseres Landes.
Harri Stojka wurde für seine musikalischen Leistungen mit vielen internationalen Auszeichnungen geehrt. Er zählt zu den bekanntesten Vertretern der Volksgruppe der Roma in Österreich.